Immer wenn ein Temperament in Einseitigkeit vorherrscht, und das tut es in unterschiedlicher Ausprägung in jedem von uns, dann gehen andere Anteile, die eigentlich mitleben wollen in den Schatten.
 
Ein Feuermensch ist ein Willensmensch, ein willensbetonter Mensch. Fehlt ihm Wasser, so wird er mit seinem Willen andere und sich überrennen, anstatt mitzufühlen, was eine Qualität des Wassers ist. Fehlt dem Feuer-Mensch Erde, so wird er zwar viele Impulse haben, etwas zu erschaffen, aber es wird ihm die nötige Durchhaltekraft fehlen, das, was er erschaffen will, auch in die Tat umzusetzen – was eine Qualität der Erde ist. Fehlt dem Feuer-Menschen Luft, so wird der Feuermensch in seinem Willen eher hart sein und unbeugsam und es wird ihm an Flexibilität fehlen.
 
Die Temperamentsarbeit ist eine Möglichkeit, einerseits die eigenen Stärken zu spielen, zu erleben und zu erkennen. Und andererseits die Qualitäten, die im Schatten leben zu integrieren, indem man sich über Gewohnheiten hinaus spielt. So kann die Arbeit mit den Temperamenten uns helfen, aus einem Überblick über Gesetzmäßigkeiten unseren Blick zu erweitern für eigene persönliche Licht- und Schattenseiten und dafür, wie diese Schattenanteile grundsätzlich unser Verhalten in unseren Beziehungen fernsteuern. Dies zu erkennen und anzuschließen bewirkt, dass man mehr persönliche Gestaltungskraft zu Verfügung hat im Sinne der Selbststeuerung und sich erweitert in der Fähigkeit, Beziehungen angemessen und sich selbst gemäß zu leben.